Wer hätte das gedacht? Mitten im April, vom 17. bis zum 21., haben wir, die eisernen Damen 50/60, unsere Trainingsoutfits mit Vorfreude gepackt und wurden prompt von einer unerwarteten Winter-Rückkehr überrascht: Regen, Schnee und stürmische Böen bei maximal klirrenden 8 Grad!

Zum Glück hatten wir vorgesorgt und ein Hallencamp gebucht, doch selbst dieser kleine Trost konnte die frostigen Überraschungen kaum mildern. Die Halle erwies sich als ungeheizt und das umliegende Baustellendurcheinander hätte uns bei gemütlicherer Atmosphäre sicher weniger gestört. Trotzdem: Unbeirrt haben wir fünf Tage lang jeweils zwei Stunden Tennis unter fast arktischen Bedingungen gespielt. Die kleinen, hastig aufgestellten Gasheizungen konnten uns kaum wärmen.

Man könnte meinen, dieses Camp war reine Zeitverschwendung, aber weit gefehlt! Mit eisernem Willen haben wir alle zehn Stunden intensives Training gemeistert. Aufwärmübungen, Einspielen, Techniktraining für Vor- und Rückhand (sowohl Slice als auch Topspin), Volleys, Stopps, Lobs und Schmetterbälle – und natürlich durften auch Aufschläge und taktisches Spiel nicht fehlen.

Aber wenigstens konnten wir in unserem Hotel – mit Charm der 70-er Jahre – die Heizung in Bad und Zimmern anwerfen und uns im kleinen Wellnessbereich vor dem gemeinsamen Abendessen wieder auf Normaltemperatur bringen.

Unsere vier zur Zeit Nicht-TennisspielerInnen, die uns begleitet haben, nutzten die Zeit, während wir trainierten, aus dem auch für sie unwirtlichem Wetter das Beste zu machen: ein bisschen Kultur, Wellness und Shoppen im nahegelegen Limburg.

Jeden Tag unternahmen wir in den freien Zeiten auch zu zwölft irgendetwas: das Highlight war eine sehr interessante Altstadtführung in Limburg.

Und jeden Abend vor dem Essen: gemeinsames Vorglühen und nach dem Essen: gemeinsames Nachglühen in geselliger Runde.

Im Nachblick sind wir trotzdem froh, dass wir so kurzfristig Hotel und Trainingsmöglichkeiten mit Trainer gefunden haben, nachdem uns unser „Wunschziel“ keinen Trainer stellen konnte.

Und was nehmen wir mit in die Saison?

Neben Superschlägen auch mentalen Biss für die Matches:

  • Immer – ich folge dem eigenen Ball. IMMER!!!
  • Der Ball bewegt sich und ich bewege mich auch.
  • Verändere niemals eine erfolgreiche Strategie!
  • Ich atme bei jedem Schlag aus!!!
  • Und: ich paniere den Gegner wie ein Schnitzel.

Wir sind voll trainiert, freuen uns auf die kommende Saison, sehnen uns nach wärmeren Tagen und blicken erwartungsvoll auf unser Sommertraining mit anschließendem traditionell lukullischem Buffet.
UMW